Hey Leute, bevor es inhaltlich wird, möchten wir hier nochmal auf verschiedene Dinge, die uns im Arbeitsprozess aufgefallen sind, und insbesondere auch auf Feedback von euch eingehen.
Wir haben es schon ein paar Mal geschrieben, aber wir möchten uns noch einmal für die vielfältigen und auch zeitlich und emotional aufwändigen Beiträge bedanken.
Wir haben von Anfang an nicht den Anspruch gehabt, eine Umfrage nach wissenschaftlichen Standards zu machen, wir haben uns sogar explizit dagegen entschieden. Da uns diesbezüglich einige Rückfragen erreicht haben, möchten wir hier nochmal kurz unsere Beweggründe offenlegen.
Es war für uns klar, dass größtmögliche Anonymität eine der höchsten Prioritäten haben muss. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, so wenig wie möglich personenbezogene Daten aufzunehmen. Gerade in unserer eher kleinen und recht homogenen Gemeinschaft können sonst leicht Rückschlüsse auf einzelne Personen gezogen werden. Es gibt in der deutschen Juggercommunity z.B. nur wenige BIPoC [1] oder Personen, die über 60 Jahre alt sind.
Zusätzlich erreichte uns noch das Feedback, dass Leuten explizitere Antwortmöglichkeiten z. B. zu Gewalt und sexualisierter Übergriffigkeit gefehlt haben. Wir verstehen das, wollten aber bewusst die Umfrage offen gestalten und auch vermeiden, eine möglicherweise retraumatisierende Fragestellung zu verwenden.
Einige Teilnehmer*innen der Umfrage hätten sich auch positive Antwortmöglichkeiten gewünscht. Das haben wir bei der Erstellung tatsächlich nicht bedacht.
Trotzdem erreichten uns auch Beiträge mit guten Erfahrungen, die natürlich ebenfalls in das Gesamtergebnis mit eingehen. Besonders für die Erarbeitung des praktischen Teils ist das sehr hilfreich! Wenn es um strukturelle Hinweise oder Tipps und Tricks geht, könnt ihr uns diese auch gerne noch unter awareness@jugger.org nachreichen.
Insbesondere freut uns, dass wir auch sehr viel Dank erhalten haben. Einige von euch schrieben, dass wir sie zum Nachdenken angeregt haben und/oder, dass sie erstmalig die Möglichkeit hatten, ihre Erlebnisse zu teilen und sich nicht mehr mit ihren Erfahrungen allein zu fühlen.
Abschließend noch ein Hinweis: Wir als Awarenesshandbuch-AG sind ein Zusammenschluss aus Menschen, die in ihrer Freizeit ein How-to-Awareness-Handbuch erarbeiten wollen. Wir sind damit eine Gruppe, die unabhängig von Awarenessteams auf Turnieren zu sehen ist. Wir sind nicht die eine Autorität in Sachen Awareness; vielmehr betrachten wir uns als Teil eines Prozesses, an dem viele weitere Menschen beteiligt sind, die sich für Awareness in der Jugger-Community stark machen, die auf Turnieren oder teamintern die Aufgabe des Awarenessteams übernehmen oder das Thema in ihrem Team präsent halten.
Wir hoffen, mit den folgenden Seiten diesen Prozess weiter vorantreiben zu können und freuen uns über alle, die selbst Verantwortung in diesem Bereich übernehmen wollen.
Insa (GAG), Steffen (Zonenkinder), Milli (Zonenkinder), Fabienne (Hobbiz), Simba (Leipziger Nachtwache) und Jani (GAG)
[1] Black, Indigenous, People of Color